Der Verein

Chronik der KG "Alles onger ene Hoot"

Im Jahre 1933 fanden sich Männer aus allen Schichten der Bevölkerung zusammen, die für Hardterbroich etwas Neues planten: 
einen Rosenmontagszug. Zu diesen gehörten u.a. Egidius Holz, Bernd Jülicher und Peter Deuß. 
Zusammen mit vielen Ortsvereinen, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen hatten, wurde der Plan in die Wirklichkeit umgesetzt und am Rosenmontag 1934 zog der erste Zug mit 40 Wagen und Fußgruppen durch den Bezirk. 
Ganz Hardterbroich machte mit und huldigte dem Prinzen Peter I. ( Peter Deuß ) unter der Devise: 
„ Möt Pitter alles onger ene Hoot“.
Da der Verlauf des Zuges und die Beteiligung der Bevölkerung über Erwarten gut war, fasste man den Plan, wie in anderen Stadtteilen, auch in Hardterbroich eine Karnevalsgesellschaft zu gründen. Im September 1934 fanden sich im Lokal Feinendegen ( später Kroneneck ) am Fastelovend interessierte aus den Ortsvereinen zusammen , um über die Gründung eines närrischen Vereins zu beraten Es waren dies u.a. Peter Deuß, Egidius Holz ( M.G.V. Concordia ); Leo Holz, Johann Coun, Peter Derichs ( Eckstein Kompanie ), Willi Fillers, Matthias Granderath ( TUS Jahn ), Aloys Koch ( Schützengilde ), Peter Mais ( IG Bungt ), Gustav Schmitz und Hans Wolfhagen. Das Ergebnis des Treffens war die Gründung der Großen Karnevals-Gesellschaft ALLES ONGER ENE HOOT. Dem ersten Vorstand gehörten Egidius Holz als Vorsitzender, Peter Deuß als Prinz, Leo Holz als Elferratspräsident und Johann Coun als Kassierer an. Die erste Sitzung fand im Saal der Gaststätte Giesers auf der Hardterbroicher Straße statt und war ein voller Erfolg. 1935 übernahm Prinz Hannes I. ( Hans Küsters, Gastwirt ) die närrische Regentschaft, die Veranstaltungen der Session wurden in den Sälen von Deuß, Giesers, Hohls und Jüssen abgehalten. Die positive Resonanz in der Bevölkerung führte u.a. dazu, dass sich 1935 auch die Grün-Weiße Funkengarde der KG mit dem Kommandanten Jakob Grünlings und dem ersten Funkenmariechen August Granderath gründete, die natürlich auch am Rosenmontagszug teilnahm.
Einen weiteren Aufschwung für die Karnevalisten brachte das Jahr 1936. Peter Deuß wurde 1. Vorsitzender und Willi Granderath Geschäftsführer. Als närrischer Potentat herrschte August I. ( August Schierenberg ) mit seiner Prinzessin Aenne Leusch.
1937 regierte Prinz Heinrich I. ( Heinrich Deuß, der Vater des 1. Prinzen Peter ). Die Sitzungen der KG erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, die Prunksitzungen fanden deshalb mit ihrem Präsidenten Leo Holz in der Volksgartenhalle statt.
Die Rosenmontagszüge mit Beteiligung wirklich aller Ortsvereine, außer den o.g. u.a. St.Apollinaris-Bruderschaft, 
St.-Vitus-Junggsellen-Bruderschaft, VFL Welfia, Bungter Ströpper, freiwillige Feuerwehr , 
Cafe Wellblech, Kegelclubs und Lotterievereine, wurden immer schöner. Ab 1936 zogen die Hardterbroicher Jecken auch beim städtischen Veilchendienstagszug mit. Jährlich erschien die Original Hahtebrooker Karnevals-Zeitung unter der redaktionellen Leitung von Dr.Luur-Grienbrötsche und veröffentlichte die Büttenreden von Martin Lappessen und die Lieder von Hermann Sudhaus. Während der närrischen Tage hingen an sehr vielen Häusern im Bezirk ein mit Bändern geschmückter Hut, das Symbol der Gesellschaft, als Zeichen der Verbundenheit. Im letzten Jahr vor dem 2. Weltkrieg regierte 
Prinz Leo I. ( Leo Holz ) mit seiner Prinzessin Käthe Hebben die heimischen Narren in einer sehr erfolgreichen Session. Nach der kriegsbedingten Zwangspause, nach Not und Elend, begannen Ende 1947 die alten Karnevalisten um Peter Deuß ,Leo Holz und 
Martin Lappessen wieder mit dem Aufbau der karnevalistischen Vereinsstruktur. Und Anfang 1948 wurde die erste Sitzung im neu aufgebauten Saal der Gaststätte Deuß im zunächst noch bescheidenem Rahmen auch unter Beteiligung der wieder aktiven Funkengarde mit ihrem Kommandanten Toni Coun abgehalten. Aber schon 1949 besuchten an den Karnevalstagen jeweils 2000 Gäste die beiden Veranstaltungen in der Montagehalle der Firma Rauschen in der Nähe des Hardterbroicher Marktes.

Im Jahre 1950 wurde unter der Regie von Hans Kaulen im Stadtteil „Kinder-Fastnacht mit Umzug“ veranstaltet und ab 1954 wird in Hardterbroich ( bis 1975 der Gesamtstadt )das Kinderprinzenpaar gekürt. Hans Kaulen war auch der erste offizielle Betreuer der Kinderprinzenpaare, ihm folgten August Verbocket ( 1961-1975 ), Heinz Bleek ( ( 1975 –1985 ), 
Heinz Stahl ( 1985- heute ).

Ab 1952 übernahmen u.a. Martin Lappessen als Elferratspräsident und Karl Dressen als Funkenkommandant wesentliche Führungsaufgaben in der KG.
1955 vertrat Marie-Luise Schmitz als Prinzessin Niersia X. an der Seite des Prinzen Josef II. ( Schunk ) den vaterstädtischen Karneval und 1957 war der Ehrenpräsident der KG Leo Holz Stadtprinz mit seiner Prinzessin Anita-Niersia XII.( Schroers ). 1963 regierten Carl und Ruth Houben als Carl I. und Prinzessin Ruth-Niersia XVIII. ( Houben ) und 1966 Jakob I. ( Deling ) mit Prinzessin Grete-Niersia XXI. 
( Deling ) im Mönchengladbacher Karneval. Im Jahr ihrer Regentschaft luden die letztgenannten und Peter Deuß alle Senioren des Stadtteils zum Altenkaffee ein. Diese kostenlose Angebot ist seitdem fester Bestandteil der Veranstaltungsfolge geblieben. Das Hardterbroicher Gesangstrio „ Die Schelme“ ( Friedel Hohmann, Rainer Deling, Herbert Krall ) sorgte von da ab für musikalische Höhepunkte u.a. mit dem Motto-Lied der Gesellschaft.

In 86 Jahren hat eine große Anzahl an kleinen und großen Narren durch ehrenamtliches Engagement dazu beigetragen, nicht nur durch die Übernahme von offiziellen Funktionen, das karnevalistische Brauchtum zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln. Hier seien nur zwei Gruppen genannt. 

Als Vorsitzende waren verantwortlich Egidius Holz ( 1934-1936),Peter Deuß ( ab 1936 ),
Leo Holz ( 1950-1953 ), Paul Hilgers ( 1953-1960 ), Peter Deuß ( 1960-1967 ), Willi Deling ( 1967-1975 ), Hans Scheibe ( 1975-1980 ), Hans Noak ( 1980-1981 ), Willi Schiffer ( 1981-1985 ), Otto Granderath ( 1985-1993 ), Günter Deckers ( 1993-2004 ), Hans-Joachim Brenneis ( 2004- heute ) 
Als Präsidenten hatten die Sitzungsleitungen Leo Holz ( 1934-1950 ), Martin Lappessen ( 1950-1959 ), Paul Hilgers (1959-1960 ), Addi Hecker ( 1960-1967 ), Karl Dreßen ( 1967-1968 ), Florian Theißen ( 1969- 1976 ), Willi Schiffer( 1968-1969, 1976-1986,1993-2007), Friedhelm Mallorny ( 1986-1992 ), Oliver Granderath ( 1992-1993 ), Nadine Reuen ( 2009- 2016 ), Guido Ferfers (2018-heute)

Seit 1955 besuchte die Gesellschaft unter der organisatorischen Leitung der Funkengarde mit ihren Kommandanten Karl Dreßen, Hans Scheibe, Ali Koch, Horst Reese, Norbert Bolten und anderen 35 jahrelang am Rosenmontag die orthopädische Landeskinderklinik in Süchteln, um dort mit einer karnevalistischen Veranstaltung die kleinen Patienten zu erfreuen.

Ab 1987 findet im DRK-Haus am Volksgartenweiher unter der Regie der KG mit Unterstützung befreundeter Gesellschaften eine karnevalistische Veranstaltung für die behinderten Heinbewohner statt.

Wegen des Umbaus der Gaststätte Hohls in ein Antiquitätengeschäft stand ab der Session 1986/87 der dortige Saal für die Sitzungen nicht mehr zur Verfügung. Alle Veranstaltungen fanden nun im Saal Deuß statt. Da auch dieser Saal 1989 umgebaut wurde, wählte man für die größeren Sitzungen die Aula der Gesamtschule Volksgartenstrasse. Für die anderen Feiern etc. stand der 
Pfarrsaal von St. Bonifatius zur Verfügung. Ab 2009 ist der alleinige Veranstaltungsort der Pfarrsaal auf der Hardterbroicher Straße . Finanzielle Gründe, Auflagen der Stadt und neue gesetzlich Vorschriften hatten den Vorstand zu dieser Entscheidung gezwungen. 

Auf dem Programm der Hardterbroicher Karnevalisten stehen als größere regelmäßige Veranstaltungen neben Hoppedizerwachen mit Kürung des Kinderprinzenpaares, die Galasitzung, der Seniorenkaffe, der Kostümball, der Veedelszug und das Biwak am Karnevalssonntag, die Sitzung im DRK-Haus und die Teilnahme am Veilchendienstagszug.

Hinzu kamen natürlich, wie in diesem Jahr, besondere Jubiläumsaktivitäten und Veranstaltungen, die aus verschiedensten Gründen nicht mehr durchgeführt wurden, wie der Funkenball, das Oktoberfest, der Tanz in den Mai, die Weihnachtsfeier und die Hausfrauennachmittage. 

Es würde den Rahmen dieser Chronik sprengen, wollte man alle Aktivitäten und die verantwortlichen Personen entsprechend würdigen.

Der jetzige Vorstand der Gesellschaft hat, unterstützt von einem Team an aktiven Vereinsmitgliedern, ebenso wie die Vorgänger dazu beigetragen, dass die Karnevalsgesellschaft „Alles onger ene Hoot“ zu einem wesentlichen Faktor im Vereinsleben des Stadtteiles geblieben ist. Und man darf davon ausgehen, dass die Gesellschaft auch weiterhin in harmonischer Zusammenarbeit mit allen Ortsvereinen das närrische Brauchtum pflegt und in der Bevölkerung immer wieder aufs neue das Bewusstsein für die närrische Tradition weckt. 
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